Ars Electronica 2025 verzeichnet über 122.000 Besuche

Dystopia Land / Etsuko Ichihara (JP), Civic Creative Base Tokyo [CCBT] (JP)  Photo: vog.photo
Dystopia Land / Etsuko Ichihara (JP), Civic Creative Base Tokyo [CCBT] (JP) Photo: vog.photo

9.09.2025

 

(Linz/ae) - Fünf Tage und unzählige Begegnungen später ist sie auch schon wieder vorbei, die Ars Electronica 2025. „Unser letztes Gastspiel in der POSTCITY mit dem Rekord von mehr als 122.000 Besuchen zu krönen, ist fast zu schön, um wahr zu sein“, zieht Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer der Ars Electronica, erfreut Bilanz. 

 

„1.472 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus 83 Ländern haben zum Programm der Ars Electronica beigetragen“, bedankt sich Veronika Liebl, Managing Director des Ars Electronica Festival, fürs Mitwirken an der diesjährigen Festivalausgabe. „51 Ko-Kurator*innen, 398 Mitarbeiter*innen und 440 Kooperationspartner*innen haben es möglich gemacht, in den vergangenen 5 Tagen 379 Exponate zu zeigen und 684 einzelne Programmangebote umzusetzen.“ 

 

Größter Andrang bei Veranstaltungen und am Wochenende

Neben den großen Ausstellungen im Lentos Kunstmuseum Linz, an der Kunstuniversität Linz und in der POSTCITY waren es vor allem die hochkarätigen Konzerte und Performances, die maßgeblich zur einzigartigen Atmosphäre des Festivals beitrugen. „Den größten Andrang verzeichneten das Opening vor und im Mariendom, die Große Konzertnacht sowie die Nightline in der Gleishalle der POSTCITY und die Performances im Deep Space 8K des Ars Electronica Center“, sagt Christl Baur, Head of Ars Electronica Festival. Die POSTCITY selbst wurde am Samstag regelrecht gestürmt.

 

Das Festival Opening

Mehr als 2.500 Besucher*innen machten das diesjährige Opening zu einem rauschenden Fest. Höhepunkte des Abends waren die gemeinsam gesungene und gebärdete Europahymne mit Sopranistin Erika Colon, dem Gebärdenchor der Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef und der Company of Music von Johannes Hiemetsberger, die Percussion-Sessions von Christoph Sietzen und MOTUS sowie die Auszüge der Walzersymphonie – komponiert von Studierenden aus Wien, Salzburg, München und Zürich mit einem am Ars Electronica Futurelab entwickelten KI-System, aufgeführt vom Bruckner Orchester Linz.

 

Feierliche Preisverleihung des Prix Ars Electronica  

Die feierliche Verleihung der Goldenen Nicas des Prix Ars Electronica – der Wettbewerb verzeichnete in diesem Jahr fast 4.000 Einreichungen aus knapp 100 Ländern – sowie weiterer Preise der EU-Kommission und des Österreichischen Außenministeriums fand auch heuer wieder im Design Center Linz statt. Mit dabei waren Andreas Babler (Vizekanzler der Republik Österreich und Bundesminister für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport), Sepp Schellhorn (Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich), Thomas Stelzer (Landeshauptmann von Oberösterreich), Dietmar Prammer (Bürgermeister der Stadt Linz) und Doris Lang-Mayerhofer (Linzer Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft). Wolfgang Hattmannstorfer (Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus) sandte seine Grußbotschaft per Video.

 

Eine Große Konzertnacht

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erzählte die Große Konzertnacht diesmal eine eindringliche Geschichte von Kunst im und als Widerstand. Auf dem Programm stand Viktor Ullmanns Kammeroper Der Kaiser von Atlantis. Dennis Russell Davies dirigierte die Brünner Philharmonie, David Bösch vom Landestheater Linz übernahm die Bühnenregie und Cori O‘Lan sorgte für eindringliche Visualisierungen. Das Konzert war ausverkauft.

 

Nightline

Direkt nach der Großen Konzertnacht verwandelte die Nightline die Gleishalle in eine pulsierende Partyzone. Protagonist*innen der Schweizer Clubszene und die katalonische Künstlerin Maria Arnal sorgten bis 4 Uhr in der Früh bei mehr als 1.600 Besucher*innen für ausgelassene Stimmung.

 

Inspirierende Futurelab Night

Auf ihre Kosten kamen auch die Besucher*innen der restlos ausverkauft Futurelab Night. Im Deep Space 8K erlebten sie spannende Performances und Präsentationen rund um aktuelle Projekte der Forscher*innen, Entwickler*innen und Künstler*innen des Ars Electronica Futurelab.

 

Neue Formate und Schwerpunkte

Wie jede Ars Electronica erprobte auch die diesjährige Ausgabe wieder neue Formate. Sehr gut angenommen wurden die erstmals angebotenen Spotlight-Führungen in den zentralen Ausstellungen des Festivals. Im 15-Minuten-Takt erläuterten Infotrainer*innen hier kuratorische Zugänge und Highlight-Projekte. „Wir wollten unseren Besucher*innen ganz bewusst ein so niederschwelliges Angebot wie möglich machen – ohne Anmeldung oder Extra-Ticket“, sagt Veronika Liebl.

 

Mit einem Fokus auf Theater und digitale Medien fand sich auch ein neuer inhaltliche Schwerpunkt im Festivalprogramm. Eine Reihe von Konferenzen und Produktionen eröffnete Expert*innen wie Laien spannende Einblicke in aktuelle Experimente mit Künstlicher Intelligenz, Augmented Reality oder Virtual Reality. „Vor allem die Theaterstücke und Performances stießen auf großes Interesse und waren nahezu alle ausgebucht“, sagt Christl Baur.

Erstmals präsentierte sich das „Ökosystem Ars Electronica“ zudem selbst. In einem eigenen Ausstellungsbereich konnten Besucher*innen – genau wie bestehende und potenzielle Partner*innen – erfahren, welche Unternehmensbereiche abseits von Festival und Museum zum Erfolg von Ars Electronica beitragen, welche Aktivitäten sie setzen und Ziele sie verfolgen. In direkter Nachbarschaft gaben die Teams des Ars Electronica Futurelab und Ars Electronica Solutions Einblick in ihre laufenden Projekte.

 

Publikumsmagnet Deep Space 8K

Auch der Deep Space 8K zog wieder ein großes Publikum an. Für Begeisterung sorgten die Kurator*innen der National Gallery London und der National Gallery of Art Washington, die exklusive Einblicke in ihre herausragenden Sammlungen eröffneten. Auf besonders große Resonanz stieß auch das Programm Deep Stage mit seinen zahlreichen Performances zwischen Tanz, Musik und Medienkunst und das immersive Konzert Drift in Time. Ein weiteres Highlight bildete Cultural Astronomy – eine eindrucksvolle Reise zu den bekanntesten Kulturstätten unserer Welt und ihren kulturellen wie mythischen Verbindungen zu den Sternen, die übrigens weiterhin im Ars Electronica Center angeboten wird. Insgesamt waren in den vergangenen 5 Tagen mehr als 7.100 Besucher*innen im Deep Space 8K.

Unterstützung aus Linz und aller Welt

 

„440 Veranstaltungs-, Kooperations- und Projektpartner*innen sowie Fördergeber*innen und Sponsor*innen haben diese Ars Electronica möglich gemacht“, bedankt sich Markus Jandl, Kaufmännischer Geschäftsführer von Ars Electronica bei allen, die zum Gelingen des Festivals beigetragen haben. „Dass wir eine so breite Unterstützung erfahren, zeigt nicht nur die Relevanz unserer Themen und Mission, sondern bringt auch zum Ausdruck, was Ars Electronica im Kern ausmacht: eine von Inspiration und Respekt getragene Zusammenarbeit über Grenzen von Ländern, (Sub-)Kulturen, Generationen, Disziplinen und Genres hinweg“, sagt Gerfried Stocker.

 

Endgültiger Abschied von der POSTCITY

„Acht Festivalausgaben hat die POSTCITY seit 2015 beherbergt – und jede einzelne war etwas Besonderes“, erinnert sich Veronika Liebl. „Keine andere Location hat das Festival und seine Entwicklung so stark geprägt. Ein riesengroßes Dankeschön an der Stelle an die Österreichische Post AG, dass wir diesen einzigartigen Ort so oft bespielen und hier so vieles ausprobieren durften.“

Doch wie immer, wenn eine Ära zu Ende geht, beginnt auch schon das nächste, spannende Kapitel. Und eines steht bei aller Ungewissheit fest: Das Ars Electronica Festival 2026 findet von 9. bis 13. September in Linz statt – wo genau, wird noch bekanntgegeben!