
11.09.2025
Am kommenden Sonntag, 14. September, findet der „Tag des offenen Denkmals“ statt - Mehr als 80 Kirchen in ganz MV sind mit dabei, darunter viele sehenswerte Dorfkirchen
(Stralsund/Rostock/skü) - Der „Tag des offenen Denkmals“ findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. In diesem Jahr ist das der 14. September. Der Aktionstag wird bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltenden, von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Mit dabei sind auch Mitarbeitende und Mitglieder zahlreicher Kirchengemeinden sowie von Förder- und Kirchbauvereinen in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern, die „ihre“ Kirchen am „Tag des offenen Denkmals“ präsentieren. In der einen Kirche gibt es eine besondere Führung, in einer anderen ein Konzert oder ein Mitmachangebot. In diesem Jahr sind mehr als 80 Kirchen in ganz Mecklenburg-Vorpommern dabei.
Denkmale prägen Kultur und Identität
Die DSD stellt den „Tag des offenen Denkmals“ seit 1999 unter ein jährlich wechselndes Motto. 2025 lädt der Aktionstag unter dem Titel „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ dazu ein, Denkmale neu zu betrachten und ihren wahren Wert zu erkennen. Was macht sie so kostbar? Warum sind sie unersetzlich? Was ist uns ihr Erhalt wert? Ob aufwändige Restaurierungen, seltene historische Materialien oder Orte, die Kultur und Identität einer Region geprägt haben: Am „Tag des offenen Denkmals“ werden die Geschichten hinter den Mauern erzählt.
Blick auf sehenswerte Kirchen lenken
Um im Rahmen des diesjährigen Mottos einen besonderen Blick auf die sehenswerten und Regionen prägenden Kirchen im ländlichen Raum zu werfen, präsentieren sich 23 pommersche Kirchen mit dem zusätzlichen Programm „Dorfkirchen – Versteckte Kleinode“. Diese Kirchen sind ebenso wie alle weiteren teilnehmenden Kirchen auf der Internetseite des „Tags des offenen Denkmals“ unter der Einstellung des Suchfilters „Sakralbauten“ zu finden: www.tag-des-offenen-denkmals.de
Kleinode mit zahlreichen Besonderheiten
Die 23 „Versteckten Kleinode“ stehen in Jarmshagen, Lebbin, Alt Plestlin, Neu Boltenhagen, Behrenhoff, Levenhagen, Gnevezow, Weltzin, Düvier, Iven, Rossin, Retzin, Sonnenberg, Ladenthin, Liepe, Stretense, Lübbenow, Bröllin, Bessin, Neuenkirchen (Rügen), Groß Zicker und Groß Mohrdorf. Alle diese Dorfkirchen haben ihre Besonderheiten.
So ist beispielsweise die Kirche in Alt Plestlin Deutschlands erste Wasserwanderkirche. Die Kirche befindet sich im Unteren Peenetal, am „Amazonas des Nordens“, wenige Meter vom Ufer der Peene und einem Wasserwanderrastplatz entfernt. Am „Tag des Offenen Denkmals“ wird hier um 15 Uhr nach einer Andacht und einer Führung durch die Kirche eine Wanderung zum Wasserwanderrastplatz angeboten.
In Groß Mohrdorf kann der historische Taufengel aus dem Jahr 1724 des berühmten Stralsunder Bildhauers Elias Keßler bestaunt werden. Bedeutend ist die barocke Innenausstattung, zu der Altar und Kanzel des Stralsunder Künstlers Johannes Wendt (um 1700) sowie das Patronatsgestühl (1724) und der Beichtstuhl (1763) gehören. Neben Führungen durch die Kirche gibt es zwischen 10 und 12 Uhr auch Kaffee und Kuchen.
Dr. Jörg Meiner, Leiter des Dezernats Forschung und Ausstellung, Abteilung Schlösser und Gärten, Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, hält zum Thema „Berühmt in Deutschland – Schloss Putbus und sein Neuaufbau nach 1865“ um 12 Uhr in der Orangerie in Putbus einen Vortrag. Zuvor findet um 10.30 Uhr ein Einführungsgottesdienst in der Kirche Kasnevitz statt.
Die Demminer Arbeitsgruppe „Offene Kirche“ hält von Pfingsten bis zum „Tag des Offenen Denkmals“ an jedem Werktag von 13 bis 17 Uhr die St.-Bartholomaei-Kirche offen. Am „Tag des Offenen Denkmals“ bietet die Arbeitsgruppe bereits am 10. September um 14.30 Uhr eine Kirchenführung an, beginnend vor dem Hauptportal an der Turmseite.
Kirchenführungen mit Turmbesteigung, Konzerte und Kuchen im Pfarrgarten
Im Kirchenkreis Mecklenburg lädt beispielsweise die Rostocker Innenstadtgemeinde am 14. September um 9.30 Uhr zu einem Gottesdienst in die St. Marienkirche im Zentrum der Hanse- und Universitätsstadt ein. Der Sakralbau ist unter anderem durch seine Astronomische Uhr weltweit bekannt.
In Neuhof bei Zarrentin am Schaalsee können Besucher die neugotische Kirche aus dem Jahr 1859 am Denkmaltag ab 10 Uhr auf eigene Faust erkunden. Die ebenfalls neugotische Inneneinrichtung prägen eine Orgel, die von Friedrich Ludwig Theodor Friese in den Jahren 1860/61 eingebaut wurde, und der Altar, auf dem eine im Jahr 1860 von Hofmaler Gaston Lenthe geschaffene Kreuzigungsszene zu sehen ist.
Mittlerweile schon eine Tradition gibt es in Kirch Mummendorf bei Schönberg: Von 10 bis 14 Uhr findet ein Bücherflohmarkt in der und um die Kirche statt. Dazu gibt es Führungen durch das alte Gemäuer und sogar bis ins historische Dachgebälk. Der Kirchenförderkreis sorgt für das leibliche Wohl.
Zum Konzert am Tag des offenen Denkmals wird um 11 Uhr nach Klinken bei Crivitz eingeladen. Es musiziert der bekannte Kirchenmusiker Fritz Abs.
Die Dorfkirche Lichtenhagen Dorf bei Rostock öffnet ihre Türen in der Zeit von 12 bis 14 Uhr, jeweils zur vollen Stunde. Dann bieten Mitglieder des Fördervereins für Besuchende Führungen an. Auch ein Gang über das Gewölbe ist möglich. Zudem hat der Denkmalverein mit eigenem Programm die Heimatstube - gegenüber der Kirche - an dem Tag geöffnet.
Zu Kirchenführungen mit Pastor i. R. Eckart Hübener inklusive Turmbesteigung lädt die Kirchengemeinde Sanitz ein. Auf dem Pfarrhof gegenüber gibt es Kaffee und Kuchen. „Ein Ort zum Ankommen, Erzählen und Zusammensein“, so die Gemeinde. Um 17 Uhr soll der Tag mit einem Konzert in der Kirche Sanitz ausklingen.
Denkmalschutz einen Tag lang live erleben
Der „Tag des offenen Denkmals“ ist eine geschützte Marke der DSD und der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats, an denen jährlich rund 50 europäische Länder teilnehmen. Leitidee des „Tags des offenen Denkmals“ ist es, einmal im Jahr historische Gebäude und Orte für die Öffentlichkeit zu öffnen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Der Besuch ist in der Regel kostenfrei. Vielerorts warten Sonderführungen und ein buntes Rahmenprogramm auf Kulturinteressierte. So lässt sich in allen Regionen Deutschlands einen Tag lang Denkmalschutz live erleben.
Größtes Kulturereignis Deutschlands
Das Programm begeistert jedes Jahr mehrere Millionen Denkmalfreunde und macht den Tag damit zum größten Kulturereignis Deutschlands. Zwischen 5.000 und 7.000 Denkmale öffnen jährlich ihre Türen in rund 2.000 Städten und Gemeinden. Dies macht den „Tag des offenen Denkmals“ bundesweit zum Schaufenster der Denkmalpflege. Er ist für alle Engagierten wichtiger Bestandteil der Sensibilisierung für das gemeinsame kulturelle Erbe.
Weitere Informationen
Internetseite: www.tag-des-offenen-denkmals.de
Facebook & Instagram: @tagdesoffenendenkmals
