6.08.2025
Inzwischen gibt es viele Fahrzeugsegnungen, ob für Motorräder oder Traktoren. Erstmals hat jetzt Diakon Thomas Reichert auch die Dienstfahrzeuge der JVA Wittlich gesegnet. Warum erfahrt ihr hier.
Von Simone Bastreri
(Wittlich/sb) – Premiere in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wittlich: Zum ersten Mal hat Gefängnisseelsorger Thomas Reichert am 4. August neun Fahrzeuge der JVA gesegnet. An der Segensfeier nahmen neben Anstaltsleiter Jörn Patzak und der stellvertretenden Leiterin Elena Deliargyris vor allem jene Mitarbeitende teil, die im Fahrdienst eingesetzt sind. Neben den Transportfahrzeugen wurden auch Zivilfahrzeuge der JVA sowie der Krankentransporter des Justizvollzugskrankenhauses gesegnet.
Medaillen mit dem Heiligen Christophorus für die Fahrzeuge
Medaillen mit Christophorus als dem Schutzheiligen der Reisenden wurden in den Händen der Bediensteten gesegnet und anschließend in den Fahrzeugen angebracht. So werde deutlich, dass der Segen in erster Linie den Menschen gelte, die mit den Autos und Transportern unterwegs seien, so Diakon Thomas Reichert.
In seiner Ansprache erläuterte der langjährige Gefängnisseelsorger das Motiv für solche Fahrzeugsegnungen, wie es sie beispielsweise im näheren Umkreis auch in Klausen bei der Motorradwallfahrt gebe. „Verkehrsmittel gehören heute zum Alltag der Menschen. Wir brauchen sie, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen oder für unsere Freizeit und Erholung. Der Mensch schätzt sie, um Entfernungen zu überwinden und Völker und Kulturen kennenzulernen. Er verdankt ihnen auch rasche Hilfe in Gefahr und Not.“ Auf der anderen Seite sei der Mensch auch herausgefordert, sich seiner Verantwortung gegenüber Mitmenschen und Natur bewusst zu werden. „Eines ist allen gemeinsam, die ein Fahrzeug benutzen: Sie wollen gesund und unbeschadet ihr Ziel erreichen. Wenn wir Gott um seinen Segen für die Fahrzeuge bitten, dann bedeutet das eine besondere Verpflichtung zu Gewissenhaftigkeit, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft im Straßenverkehr.“
Segen für die vielen Tausend Kilometer auf der Straße erbeten
Selbst wenn das Fahrzeug gut gewartet, der Fahrer erfahren, das Fahrsicherheitstraining absolviert sei, gebe es brenzlige Situationen, in denen man eben nicht alles selbst in der Hand habe. Dann spreche der ein oder die andere von einem „Schutzengel“, der aufgepasst habe. Der Gedanke, nicht allein auf Reisen zu sein, sei tröstlich. Auch die Kolleginnen und Kollegen der JVA führten die Transporte gemeinsam durch, seien „eingespielte Teams“ und hätten einander im Blick.
Jörn Patzak dankte Reichert für die Segnung der Dienstfahrzeuge: „Wir sind im Jahr zigtausend Kilometer auf den Straßen unterwegs, um Gefangene sicher in andere Gefängnisse und zu Gerichts- oder Arztterminen zu bringen. Sicher bedeutet einerseits unfallfrei, andererseits aber auch, dass Gefangene tatsächlich am Bestimmungsort ankommen. Die Segnung wird sicherlich dazu beitragen, dass dies auch in Zukunft weiter so bleibt.“