„kultur.raum.geben.“

Spendenkampagne für Stralsunder Kulturkirche St. Jakobi gestartet

Franz Triebenecker (links), Einsatzstellenleitung der Kulturkirche St. Jakobi, und Frank Hunger, Vorstandsvorsitzender des KDW Stralsund, präsentieren die Flyer zur Spendenaktion „kultur.raum.geben.“ in der Kulturkirche St. Jakobi. Foto: Fanny Gaube

23.07.2025

 

(Stralsund/skü) - Unter dem Titel „kultur.raum.geben.“ startet das Kreisdiakonische Werk Stralsund e. V. (KDW Stralsund) eine Spendenkampagne für die Kulturkirche St. Jakobi. Der historische Kirchenraum ist seit dem Jahr 2003 ein außergewöhnlicher Ort der Begegnung – für Konzerte, Theater, inklusive Projekte und vielfältige kulturelle Veranstaltungen. „Wir bieten Raum für Kunst, Theater und Kultur für alle – trotz steigenden wirtschaftlichen Drucks wollen wir diesen offenen Ort erhalten“, so die Mitteilung des KDW zum Start der Kampagne. Hohe Energiepreise, laufende Betriebskosten und der nicht-kommerzielle Anspruch seien große Herausforderungen für die Kulturkirche. „Als nicht gewinnorientierte Einrichtung sind wir auf Spenden angewiesen, um kulturelle Vielfalt in Stralsund möglich zu machen“, erklärt Frank Hunger, Vorstandsvorsitzender des KDW Stralsund. „Unsere Kampagne möchte das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig es ist, diesen besonderen Kulturraum zu erhalten – und dass jede Spende dazu beiträgt.“

 

Heimat generationsübergreifender Begegnungen

 

Die Kulturkirche ist nicht nur ein beeindruckender architektonischer und historisch bedeutender Raum mit mehr als 500 Sitzplätzen im Langschiff und weiteren 80 im Gustav-Adolf-Saal – sie ist auch Heimat inklusiver Theaterensembles, niedrigschwelliger Kulturprojekte und generationsübergreifender Begegnungen. Hier finden nicht nur Konzerte und Ausstellungen statt, sondern auch Workshops, Filmabende, Abibälle, Chortreffen oder Lesungen.

 

Wirtschaftliche Bilanz ist angespannt

 

Trotz reger Nutzung bleibe die wirtschaftliche Bilanz oft angespannt, heißt es seitens des KDW. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Künstlerinnen und Künstler legen ihre Eintrittspreise selbst fest. Die Kulturkirche erhält im Schnitt nur etwa 30 Prozent der Einnahmen, die verwendet werden, um Hotelübernachtungen und Verpflegung der Künstlerinnen und Künstler, Lizenz- und GEMA-Gebühren sowie Personal für Organisation, Technik und Verwaltung zu bezahlen. Hinzu kommen laufende Betriebskosten wie Strom, Wasser und Versicherung.

 

Bereicherung für kulturelles Leben der Stadt

 

„Unser großes Kirchenschiff ist wunderschön, aber teuer zu beheizen. Gerade im Herbst und Winter ist das eine echte Herausforderung“, so Dr. Franz Triebenecker, Einsatzstellenleitung der Kulturkirche St. Jakobi. Hinzu kommt: Als Kulturort mit inklusivem Anspruch werden hier auch Formate gefördert, die sich wirtschaftlich nicht tragen – etwa mit Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern, kleinen Ensembles oder experimentellen Formaten. Das rechnet sich nicht, aber es bereichert das kulturelle Leben der Stadt.

  

Aufruf zur Spende

 

Die Kulturkirche St. Jakobi lebt vom Engagement vieler – von Künstlerinnen und Künstlern, von Besucherinnen und Besuchern, vom Einsatz der Ehrenamtlichen und von Menschen, die sie als Ort der Begegnung schätzen. „Jede Spende hilft – ob klein oder groß“, so der Aufruf des KDW. „Sie trägt dazu bei, dass auch weiterhin Musik erklingen kann, Geschichten erzählt werden, Menschen sich begegnen, Neues ausprobiert werden darf und Kultur für alle erlebbar bleibt. Ob durch regelmäßige Spenden, mit einer Einzelspende, durch das Teilen der Kampagne oder eine eigene kreative Aktion: Es gibt viele Wege, Teil dieser Bewegung zu werden. Auch Unternehmen, Gruppen oder Schulklassen sind eingeladen, sich mit eigenen Ideen einzubringen – zum Beispiel durch Patenschaften, Benefizaktionen oder symbolische Beiträge.“

 

Alle Informationen, Spendenmöglichkeiten und aktuelle Aktionen sind unter folgendem Link zu finden: kdw-hst.de/kulturraumgeben

 

Nächste Schritte der Kampagne

 

Das KDW hat bereits die ersten Schritte der Kampagne „kultur.raum.geben.“ auf den Weg gebracht, weitere sollen folgen. Im Sommer und Herbst dieses Jahres werden Flyer mit Spendeninformationen bei Veranstaltungen und in der Stadt verteilt. Zudem geben Stralsunderinnen und Stralsunder sowie Kunstschaffende und Stadtakteure Statements ab unter dem Titel „Was bedeutet die Kulturkirche für mich?“. Ab dem Saisonstart 2026 folgen dann kreative Mitmachaktionen, wie die Wundertüte „kultur.raum.geben.“, die unter anderem eine Postkarte und einen Regenbogenstift enthält, sowie das Mini-Rätselheft „Rätselhafte Spuren“, das Interessierte durch die Kirche führt.