Gottes Geist und menschliche Begrenztheit

Trierer Bischof feiert Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag in Koblenz

Bischof Ackermann hat mit Soldatinnen und Soldaten den Weltfriedenstag in Koblenz gefeiert. © KMBA/Christian Maria Törner
Bischof Ackermann hat mit Soldatinnen und Soldaten den Weltfriedenstag in Koblenz gefeiert. © KMBA/Christian Maria Törner

Was kann ein Gottesdienst in diesen Zeiten bewirken?

 

17.06.2025

 

Von Militärdekan Michael Kühn/Julia Fröder

 

(Koblenz/bt)– „Friede sei mit euch!“ – so begrüßte Bischof Stephan Ackermann rund 110 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr-Standorte Koblenz, Lahnstein, Diez, Daun, Gerolstein, Büchel und Mayen zum Friedensgottesdienst in der St.-Kastor-Basilika in Koblenz. „Es ist gerade in diesen unsicheren Zeiten wichtig, für den Frieden zu beten und die Tradition der Weltfriedenstage fortzuführen“, sagte der Trierer Bischof.

„Wirkt ein Friedensgottesdienst angesichts der drängenden Fragen und nüchternen strategischen Überlegungen nicht ein bisschen hilflos?“, fragte der Bischof die Anwesenden beim Blick auf die derzeit angespannte politische Weltlage. „Die Feier eines Gottesdienstes ist etwas, das im Alltag eine willkommene Unterbrechung bedeutet und auch Herz sowie Gefühl guttut, aber andererseits irgendwie neben den harten Realitäten zu stehen scheint“, räumte Ackermann in seiner Predigt ein. „Zugleich spüren wir, dass alle menschlich-strategische Vernunft und ihre Maßnahmen immer wieder an Grenzen stoßen.“ Da brauche es mehr als den menschlichen Geist und Verstand. Hier setze die Bitte um das Wirken des Heiligen Geistes ein, der ein Mehr hinzufüge und Kreativität sowie neue Ideen bringe, aber auch tröste und in schweren Situationen trage. „Da braucht es den Geist dessen, der alles erschaffen hat.“ So komme habe auch ein (Friedens-)Gottesdienst durchaus Bedeutung. „Bitten wir um das Wirken des Heiligen Geistes in unserer Welt“, lud Bischof Ackermann die Soldatinnen und Soldaten ein und hielt sie an, ihre Herzen für den Heiligen Geist zu öffnen, damit Frieden Wirklichkeit werden könne.

Der feierliche Gottesdienst wurde vom Posaunenquartett des Heeresmusikkorps Koblenz und Organist Lorenz Höß musikalisch begleitet.

Nach der Heiligen Messe bot sich für die Soldatinnen und Soldaten die Gelegenheit, mit Bischof Ackermann ins Gespräch zu kommen, was dankbar angenommen und als Wertschätzung gegenüber ihrem Dienst verstanden wurde. Das Motto der Militärseelsorge „Kirche bei, mit und für Soldaten“ wurde an diesem Tag lebendig, der von der Region Mittelrhein der Militärseelsorge ausgerichtet wurde und mit verschiedenen Aktionen, einer Führung auf der Festung Ehrenbreitstein und einer Kirchenführung in St. Kastor endete.