Kasachstan: „Kirche in Not“ unterstützt Ausstellung über das „Turiner Grabtuch“

Schau soll Verständnis zwischen Religionen und Kulturen fördern

Replik des „Turiner Grabtuchs“. © Catholic Information Service of Central Asia/ACN
Replik des „Turiner Grabtuchs“. © Catholic Information Service of Central Asia/ACN

7.08.2025

 

(München/acn) - Mit Unterstützung des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (ACN) ist in der kasachischen Hauptstadt Astana eine internationale Ausstellung über das „Turiner Grabtuch“ eröffnet worden.

Erstmals wird in Kasachstan eine exakte Nachbildung dieses besonders verehrten Objekts des Christentums ausgestellt. Die offizielle Eröffnung fand bereits am 1. August im Palast des Friedens und der Versöhnung in Astana statt. Staatsvertreter, religiöse Führer und internationale Vertreter nahmen daran teil.

 

Die Ausstellung ist Teil einer gemeinsamen Initiative der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche Kasachstans in Zusammenarbeit mit „Kirche in Not“, dem Malteserorden und dem Internationalen Zentrum für interreligiösen und interkonfessionellen Dialog.

 

 

Kasachstan ist mehrheitlich muslimisch geprägt

Die Ausstellung steht Gläubigen und Nichtgläubigen offen und soll das gegenseitige Verständnis zwischen Religionen und Kulturen fördern. In einem mehrheitlich muslimischen Land wie Kasachstan hat diese Veranstaltung eine besondere Bedeutung, da sie Respekt und Frieden zwischen den religiösen Gemeinschaften fördert. Neben der Replik bereichern wissenschaftliche Daten, historische Forschung und audiovisuelle Elemente die spirituelle und kulturelle Dimension der Veranstaltung.

Die Ausstellung brachte prominente Staatsvertreter und religiöse Führer zusammen, darunter Senatspräsident Mäulen Äschimbajew, Kulturministerin Aida Balajewa, den Apostolischen Nuntius, George Panamthundil, Metropolit Alexander von Astana und Kasachstan (Orthodoxe Kirche) und Erzbischof Tomasz Peta (Römisch-Katholische Kirche). „Kirche in Not“ wurde durch seine geschäftsführende Präsidentin Regina Lynch und den Projektreferenten für Kasachstan, Peter Humeniuk, vertreten.

Ministerin Aida Balajewa betonte den symbolischen Wert der Ausstellung und erklärte: „Diese Ausstellung ist zu einem Symbol des Dialogs und des gegenseitigen Respekts zwischen Kulturen und Religionen geworden – Werte, die Kasachstan festhält.“ Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Panamthundil, unterstützte diese Ansicht und dankte für die Offenheit des Landes: „Es ist kein Zufall, dass diese Ausstellung hier stattfindet. Kasachstan ist ein Beispiel für interreligiöses Zusammenleben und offenen Dialog.“

 

„Stärkung des interreligiösen Dialogs“

Metropolit Alexander betonte, dass „das ,Turiner Grabtuch‘, auch bekannt als das ‚Fünfte Evangelium‘, für Millionen Menschen weltweit eine Quelle des Glaubens und der Lehre bleibt“.

 

Regina Lynch von „Kirche in Not“ erklärte bei der Ausstellungseröffnung: „Das ,Turiner Grabtuch‘ ist eines der am besten erforschten Objekte der christlichen Welt. Es ist für ACN eine Ehre und eine Gelegenheit, den interreligiösen Dialog zu stärken und es nach Kasachstan zu bringen.“

Die Ausstellung umfasst eine originalgetreue Nachbildung des Leinentuchs mit den Maßen 4,41 x 1,13 Meter. Sie zeigt einen Mann mit Wunden, die mit den Evangelienbeschreibungen von Christi Leiden übereinstimmen – Geißelung, Kreuzigung und eine Seitenwunde. Trotz jahrzehntelanger wissenschaftlicher Untersuchungen ist der Ursprung des Bildes weiterhin ein Rätsel.

Gleichzeitig wurde die Ausstellung „Heilige Bücher“ eröffnet, die eine wertvolle Sammlung von Manuskripten und historischen Kopien des Korans, der Thora, des Talmuds, der Evangelien und buddhistischer Texte präsentiert. Bemerkenswerte Stücke sind eine Korankopie aus dem 7. Jahrhundert und der persönliche Koran des historischen kasachischen Führers Kenesary Khan.

Ausstellung wird in mehreren Städten in Kasachstan gezeigt

Diese Ausstellungen werden noch bis zum 25. September 2025 in Astana gezeigt. Sie sind Teil der Vorbereitungen für den 8. Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen. Sie stärken Kasachstans Position als Plattform für Dialog und Versöhnung. Die Schau wird anschließend durch Kasachstan reisen und unter anderem in Karaganda, Petropawlowsk und Almaty gezeigt.

Mit dieser Initiative setzt sich „Kirche in Not“ weiterhin für den Glauben ein, fördert das interkonfessionelle und interreligiöse Verständnis und baut Brücken über Kulturen und Grenzen hinweg. Im vergangenen Jahr hat „Kirche in Not“ Projekte in Kasachstan mit rund 453.000 Euro gefördert.

 

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Kasachstan – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

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Verwendungszweck: Kasachstan