„Angriff in der Demokratischen Republik Kongo richtet sich gegen das Christentum“

Ein Junge in einem Flüchtlingslager (Archivbild). © Kirche in Not
Ein Junge in einem Flüchtlingslager (Archivbild). © Kirche in Not

28.07.2025

 

(München/acn) - Die Nachricht eines islamistischen Angriffs auf eine Kirche in Komanda im Nordosten der Demokratischen Provinz Kongo mit mehr als 40 Toten hat beim weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) Trauer und Entsetzen ausgelöst. Geschäftsführer Florian Ripka von „Kirche in Not“ Deutschland erklärte:

 

„Der jüngste Anschlag im Kongo war gezielt gegen Christen und den christlichen Glauben gerichtet. Die Täter verfolgen eine gezielte christenfeindliche Agenda. Unschuldige Menschen haben sich Samstagnacht in der katholischen Pfarrkirche zum Gebet versammelt. Jetzt sind viele von ihnen tot, darunter Frauen und Kinder. Andere wurden verschleppt, Häuser zerstört, Menschen für immer traumatisiert. Das ist Christenverfolgung im 21. Jahrhundert.

 

Wir alle sind jetzt aufgerufen zu helfen. Dieser Anschlag macht deutlich: Politische, ethnische oder wirtschaftliche Konflikte stehen oft im Vordergrund, wenn das Menschenrecht auf Religionsfreiheit mit Füßen getreten wird. Aber es gibt auch die andere Komponente: Den Hass der Täter auf eine bestimmte Religion, in diesem Falle das Christentum. Das darf nicht ignoriert werden.“

 

Nachtgottesdienst überfallen und Gläubige getötet

 

Internationalen Medienberichten zufolge haben in der Nacht des 26. Juli islamistische Rebellen einen Gottesdienst in der Kirche von Komanda in der nordöstlichen Provinz Ituri überfallen und dabei zahlreiche Menschen getötet. Anschließend hätten die Täter in umliegenden Häusern und Geschäften Feuer gelegt. Wie Zeugen berichten, sollen auch mehrere Christen entführt worden sein. Sicherheitskräfte und Militär seien erst eingetroffen, als der Angriff bereits vorbei gewesen sei, heißt es. Zu den Todesopfern gibt es unterschiedliche Angaben: Erste Berichte sprachen von mindestens 20 Getöteten, kongolesische Medien berichteten von 43 Todesopfern.

 

Für den Angriff sollen die Rebellen der islamistischen Allied Democratic Forces (ADF) verantwortlich sein, die in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo operiert und die lokale Bevölkerung seit über zwei Jahrzehnten terrorisiert. Die ADF soll enge Verbindungen zur Terrormiliz IS unterhalten. Im vergangenen Februar wurde die Gruppe für die Tötung von bis zu 70 Gläubigen in einer evangelischen Kirche in einem Dorf in der Provinz Nord-Kivu nahe der Grenze zu Uganda verantwortlich gemacht.

 

Das jüngste Massaker ereignete sich wenige Tage nach dem Waffenstillstandsabkommen der kongolesischen Regierung mit einer weiteren der zahlreichen im Land aktiven Rebellengruppen, der sogenannten M23-Gruppe. Diese wird von Ruanda aus unterstützt. Sie hatte im Osten der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche Gebiete eingenommen, besonders in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu. Zahlreiche Menschen waren in Regionen wie Ituri weiter im Norden geflüchtet, wo nun der islamistische Angriff stattfand.

 

Um auf die Bedeutung der Religion in der Menschenrechtsdebatte aufmerksam zu machen, veröffentlicht „Kirche in Not“ im Herbst die Neuauflage des Berichts „Religionsfreiheit weltweit“. Darin wird die Menschenrechts-Situation in über 190 Ländern analysiert. Weitere Informationen: www.religionsfreiheit-weltweit.de

 

Unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche in der Demokratischen Republik Kongo– online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Demokratische Republik Kongo