6.08.2025
(Berlin/bdp) - In einem „BDP im Gespräch“ spricht der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) mit Dr. Christoph Abels zur Veröffentlichung seines Artikels in der aktuellen Ausgabe des Verbandsmagazins report psychologie 3/25 zum Fokusthema „Das Spiel mit der Angst“ über die Empfänglichkeit für Gefahren von Desinformationen sowie die Möglichkeiten des Schutzes demokratischer Systeme vor Fake News. Dr. Christoph Abels ist Post-Doctoral Fellow im Department Psychologie der Universität Potsdam und Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Er forscht zu psychologischen Ursachen der Erosion demokratischer Prozesse und Strukturen, dem Einfluss von Fehlinformationen, unterschiedlichen Wahrheitsverständnissen und der Rolle von KI.
Klimawandel und Kriege, aber auch nationale Krisen, eine fortschreitende gesellschaftliche Spaltung und soziale Ungleichheit, sich verändernde Arbeitswelten und die voranschreitende Digitalisierung belasten und verunsichern viele Menschen auch in Deutschland. In Zeiten solcher Multikrisen stehen wir vor großen Herausforderungen und einem politischen und gesellschaftlichen Handlungsdruck. Individuell braucht es Mut zum Umdenken, und genau hier stoßen Individuen häufig an die Grenzen ihrer Bewältigungsstrategien.
Der Wunsch nach schnellen und einfachen Lösungen ist in solchen Zeiten besonders stark, bringt Einzelne und Gemeinschaften allmählich aus dem Gleichgewicht und lässt das Vertrauen in die lösungsorientierte Handlungsfähigkeit demokratischer Systeme schwinden. Es entsteht ein Vakuum und damit auch ein Raum zur Verbreitung von Fehl- oder Desinformationen, die sich absichtlich oder unabsichtlich verbreiten oder verbreitet werden.
Doch was genau sind Fehl- oder Desinformationen, wer verbreitet sie und warum? Wie passiert das und welche Rolle spielen die Digitalisierung, soziale Medien und KI in diesem Zusammenhang? Genau darüber reden wir im „BDP im Gespräch“, dem Interviewformat des BDP, mit Dr. Christoph Abels. Wir schauen darauf, was passiert, wenn Fake News eine Gesellschaft „fluten“, was bei der von Desinformationen ausgelösten Erosion gesellschaftlicher Systeme passiert und mit welchen psychologischen Interventionen man gezielten Desinformations-Kampagnen begegnen kann.
Gerade auch die psychische Gesundheit und Resilienz spielen bei der Bewertung neuer, sich verändernder Realitäten eine große Rolle, ebenso wie der Erwerb neuer Kompetenzen und die Bereitschaft, Gefahren und Risiken im Umgang mit neuen Technologien zu erkennen und zu bewältigen.
Im dazugehörigen Artikel in der am 7. August erscheinenden Ausgabe des rp 3/25 lesen Sie die vertiefte Auseinandersetzung mit der Thematik sowie weitere Texte zum Fokusthema. Im Interview „Rechtsruck: Ursachen & Prävention“ mit Prof. Dr. Tobias Rothmund und Prof. Dr. Eva Walther und den Beiträgen „Psychologische Reaktion auf Kursstürze an der Börse“ von Kimberly van Faassen und „Gesellschaftliche Tabus“ von Dr. Steve Ayan werden weitere Aspekte beleuchtet.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.
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Autor: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.; zusammengestellt von Gert Holle - 6.08.2025