Hannah Arendt: Denken ist gefährlich

Foto: Progress Filmverleih
Foto: Progress Filmverleih

8.09.2025

 

Kinostart: 18.09.2025

Hannah Arendt: Denken ist gefährlich

Regie: Chana Gazit, Maia E. Harris

Dokumentarfilm

Produktion: Jeff Bieber,

LOOKSfilm

| D/USA | 2025

| 86 min. | DF | DCP-2K | 1,85:1 | 2.0 Stereo | FSK 12 | Trailer FSK 6

 

Progress Filmverleih

Courtesy of the Hannah Arendt Bluecher Literary Trust Art Resource, NY © 2025 PROGRESS Filmverleih
Courtesy of the Hannah Arendt Bluecher Literary Trust Art Resource, NY © 2025 PROGRESS Filmverleih

Nach langer Zeit widmet sich wieder ein Kinofilm der bedeutenden Philosophin Hannah Arendt - Aktivistin, Medienpersönlichkeit und furchtlose Denkerin "ohne Geländer". Durch Originalzitate aus Arendts Essays und Briefen, vorgetragen von Nina Hoss, sowie atmosphärische Archivaufnahmen entsteht ein intimes Porträt einer Intellektuellen, deren Leben geprägt war von der Erfahrung des Hitlerfaschismus und der Unfassbarkeit des Holocaust. Der Film zeigt, wie Arendt als Jüdin und Widerstandskämpferin die Welt zu verstehen suchte - und warum ihre Gedanken über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts direkt zu uns im Hier und Jetzt sprechen.

 

Der eindringliche Dokumentarfilm „Hannah Arendt: Denken ist gefährlich“ porträtiert eine der bedeutendsten politischen Theoretikerinnen des 20. Jahrhunderts und verfolgt ihren Weg von der Flucht vor dem Nationalsozialismus bis hin zu ihrem unermüdlichen Einsatz für geistige Freiheit – erzählt durch ihre eigenen Worte und seltenes Archivmaterial.

 

 

HINTERGRUND

In Königsberg in eine jüdische Familie hineingeboren, macht sie früh Erfahrungen mit dem deutschen Antisemitismus. In der Weimarer Republik hat Hannah Arendt als Studentin Zugang zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Philosophie. Die Gestapo verhaftet sie 1933. Sie flieht nach Frankreich und reist in den kommenden Jahren durch ganz Europa bis nach Palästina, um jüdische Kinder vor der nationalsozialistischen Verfolgung zu retten. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs kommt sie in ein Internierungslager und emigriert schließlich nach New York. Das amerikanische Exil wird für die Staatenlose bald zur Wahlheimat: Arendt ist begeistert von der amerikanischen Republik und steht bald im Zentrum eines lebedigen intellektuellen Netzwerks. Mit ihrem epochalen Werk „Die Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ analysiert sie die Genese der faschistischen Katastrophe und erlangt damit international Anerkennung.

Sie engagiert sich aktiv in der amerikanischen Politik, nimmt Stellung zu Watergate und Vietnamkrieg und warnt mit Nachdruck vor dem zerstörerischen Machtzuwachs im Weißen Haus. Ihr Bericht über den Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann löst heftige Kontroversen aus. „Wir Flüchtlinge“, „Vita Activa“, „Eichmann in Jerusalem“: Arendts Bücher und Essays erfreuen sich großer Resonanz – bis heute. Die Titel sind zu geflügelten Worten geworden. In ihrem Denken ist Arendt stets den historischen Tatsachen verpflichtet geblieben – umso beklemmender wirkt es, dass man fünfzig Jahre nach ihrem Tod und angesichts der globalen autoritären Wende den Eindruck gewinnt, sie spreche unmittelbar zur Gegenwart. Der Titel „Hannah Arendt: Denken ist gefährlich“ spiegelt ihre Überzeugung wider, dass authentisches Denken – „ohne Geländer" – stets das Wagnis birgt, vertraute Gewissheiten zu verlassen und sich im unbekannten Terrain neuer Erkenntnisse zu verlieren. Der Film zeichnet diesen Lebens- und Denkweg mit großer Eindringlichkeit nach. Originalzitate von Arendt und ihren zahlreichen Freund:innen und Briefpartner:innen stehen dabei im Mittelpunkt. Nina Hoss leiht Arendts Essays, Briefen und Gedichten ihre Stimme. Die Zuschauer:innen erfahren, wie Hannah Arendt historische Ereignisse und Prozesse reflektiert. Wie sie liebt. Und wie sie zweifelt.

 

Nina Hoss (BARBARA, PHOENIX, TÁR, HOMELAND) leiht der Denkerin in „Hannah Arendt: Denken ist gefährlich“ ihre intensive Stimme und begleitet sie von den Studienjahren in Deutschland bis in die siebziger Jahre. Der Film erschließt Arendts faszinierende Gedankenwelt über ihre persönlichen Briefwechsel. Herausragende Sprecher:innen lassen die aufschlussreiche Korrespondenz mit bedeutenden Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts – von der Freundschaft mit der Schriftstellerin Mary McCarthy bis zum philosophischen Dialog mit Hans Jonas – lebendig werden.

 

 

Einzigartiges Archivmaterial erweckt die Lebenswelt von Hannah Arendt zum Leben – eine faszinierende Zeitreise von Königsberg bis nach New York, erzählt anhand seltener Filmaufnahmen und unbekannter Fotos. Der deutsche Koproduzent LOOKSfilm hat für diese Dokumentation umfangreiches Archivmaterial zusammengetragen: von privaten Filmaufnahmen, über historische Wochenschauen, zu Rundfunkaufnahmen und seltenen Fotos aus Museen, Staatsarchiven und Bibliotheken. Mithilfe der umfassenden Archivrecherche und der Aufbereitung des Materials entsteht ein authentisches Panorama des 20. Jahrhunderts, das Arendts Lebensweg und intellektuelle Entfaltung visuell erfahrbar macht