28.08.2025
Mal drückend, mal pulsierend: Kopfschmerzen können den Alltag zur Belastung machen. Über kaum eine Volkskrankheit kursieren so viele Irrtümer wie über das Kopfweh. Die Debeka, Deutschlands größte private Krankenversicherung, nimmt fünf verbreitete Mythen unter die Lupe und zeigt, worauf es ankommt.
Mythos 1:
Kaffee verschlimmert Kopfschmerzen
Der Mix aus starkem Kaffee und Zitronensaft gilt als Geheimtipp gegen Kopfschmerzen. Tatsächlich gibt es dafür keinen wissenschaftlichen Beweis. Koffein aus Espresso kann, ähnlich wie in manchen
Kopfschmerzmedikamenten, die Blutgefäße im Gehirn leicht verengen und so Beschwerden kurzfristig lindern. Die Zugabe von Zitronensaft bringt möglicherweise einen Frische-Effekt, beeinflusst das
Kopfschmerzgeschehen selbst jedoch nicht. Wer keine Unverträglichkeit hat, kann die Kombination ausprobieren – ein garantiertes Wunder ist sie nicht.
Mythos 2:
Mehr Schmerzmittel helfen immer besser gegen Kopfschmerzen
Viele Menschen greifen bei Kopfschmerzen schnell und wiederholt zu Schmerzmitteln – in der Annahme, dass mehr Tabletten auch mehr Linderung bringen. Doch das Gegenteil kann der Fall sein: Wer
regelmäßig und über längere Zeit Kopfschmerzmedikamente einnimmt, riskiert sogenannte medikamenteninduzierte Kopfschmerzen. Dabei führen die Medikamente selbst dazu, dass die Kopfschmerzen
häufiger und intensiver auftreten. Deshalb gilt: Schmerzmittel sollten nur gezielt und nicht länger als an zehn Tagen im Monat oder drei Tagen hintereinander eingenommen werden. Bei anhaltenden
Beschwerden ist ärztlicher Rat wichtig, um die richtige Behandlung zu finden.
Mythos 3:
Kopfschmerzen entstehen von Flüssigkeitsmangel
Ja, Flüssigkeitsmangel kann Kopfweh auslösen. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist eine wichtige Basis für das Wohlbefinden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen,
täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser zu sich zu nehmen. Der Wasserbedarf variiert bei Hitze, Sport oder Krankheit. Und dennoch: Nicht jede Kopfschmerzform verschwindet durch Wassertrinken. Eine
gezielte Abklärung bei wiederkehrenden Beschwerden ist sinnvoll.
Mythos 4:
Computer und Smartphones verursachen Kopfschmerzen
Smartphones und Computer verursachen die Schmerzen nicht direkt. Vielmehr sind es ständiges Starren auf den Bildschirm und eine unbequeme Haltung, die Augen und Muskeln belasten. Trockene Augen
und Nackenverspannungen sind häufige Folgen. Tipp: Regelmäßige Pausen (am besten in Kombination mit einem Spaziergang), ein ergonomischer Arbeitsplatz, kurze Dehnübungen und
Freizeitaktivitäten abseits von Smartphone und Computer helfen, den Kopf zu entlasten.
Mythos 5:
Kopfschmerzen sind harmlos und müssen nicht ernst genommen werden
Die meisten Kopfschmerzen sind zwar ungefährlich, doch wiederkehrende oder besonders starke Beschwerden sollten medizinisch abgeklärt werden. Auch neue oder sich dramatisch verschlimmernde
Kopfschmerzen sind Warnzeichen. Ein Kopfschmerztagebuch hilft, Auslöser und Muster zu erkennen – und unterstützt die Ärztin oder den Arzt bei der Diagnose.
Autor: Debeka; zusammengestellt von Gert Holle - 28.08.2025