Formate und Publikationen der bpb in Bezug auf den Krieg gegen die Ukraine / Hintergrundinformationen und begleitende Veranstaltung zur aktuellen Situation / Erreichbar unter www.bpb.de/krieg-in-der-ukraine
(Berlin/bpb) - Seit 24. Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Trotz verstärkter internationaler Sanktionen eskaliert das Kriegsgeschehen in der Ukraine zunehmend.
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb bietet zahlreiche Hintergrundinformation an, um das tagesaktuelle Geschehen aber auch langfristige Prozesse einordnen zu können. Um auch in diesem Kontext das Verständnis für politische Sachverhalt zu fördern, tritt die bpb auf vier Ebenen auf.
1. Tagesaktuelle Bewertungen der europäischen Presse
Für tagesaktuelle Einordnungen und Bewertungen der aktuellen Ereignisse von Seiten der europäischen Presse steht euro|topics jeden Tag neu zur Verfügung. Die europäische Presseschau der bpb euro|topics gibt einen täglichen Einblick in Europas Presse. In über 30 Staaten beobachten Journalistinnen und Journalisten 500 Zeitungen, Onlineportale und Blogs und wählen repräsentative und besonders pointierte Zitate aus Kommentaren aus. Im Livestream wurde mit den euro|topics-Korrespondenten in Kiew und Sankt Petersburg die Reaktionen der europäischen Medien auf die Eskalationen des Konfliktes diskutiert. So konnte die bpb sowohl einen Abend vor Kriegsbeginn als auch noch mal eine Woche danach mit den Korrespondent/-innen vor Ort sprechen.
Ergänzt wird das Format durch die Sicherheitspolitische Presseschau der bpb. Hier werden im Rahmen einer ausführlichen und kommentierten Linkliste Aspekte der internationalen Sicherheitspolitik dezidiert aufgenommen.
2. Einordnung der Ereignisse für Kinder und Angebot in einfacher Sprache
Wie genau es zu der aktuellen Situation gekommen ist und was genau da eigentlich momentan genau passiert, erklärt das bpb-Format HanisauLand verständlich und kindgerecht. Dabei widmet sich die Seite HanisauLand.de sowohl in verschiedenen Lexika-Beiträgen den Grundbegriffen wie Krieg, Konflikt oder Flucht und stellt weiteführenden Links für Kinder zur Verfügung. Das Angebot „einfach POLITIK“ erläutert in einem Dossier in einfacher Sprache den Krieg gegen die Ukraine.
3. Kontextualisierte Hintergrundinformationen – digital und analog
Im Bereich der Kontextualisierung der Ereignisse stellt die bpb ein umfassendes digitales und analoges Repertoire an Hintergrundinformationen zur Verfügung. In zahlreichen Online-Dossiers gibt die bpb politische und historische Hintergründe zum aktuellen Geschehen. Im aktuellen Dossier „Krieg in der Ukraine“ finden Sie alle ausgewählten und fortlaufenden Angebote der bpb gesammelt zum Thema. Durch historisch begleitende Artikel und weiterführende Begriffsdefinitionen auf unserer Website können Prozesse kontextualisiert diskutiert werden. Hier eine beispielhafte Auswahl:
Hier ist auch für die historische Einordnung das Video Glossar „Das Ende der Sowjetunion“ zu nennen. Im Rahmen der Ukraine- bzw. Russland-Analysen bietet die bpb aktuellen Einblick in die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der zwei Länder. Auch auf unseren Social-Media-Kanälen geben wir Hinweise und Möglichkeiten, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, so z.B. Hinweise zum richtigen Umgang mit Nachrichten. Darüber hinaus beantwortet der Historiker Jan Behrends im Rahmen eines Instagram-Live-Talks Fragen der Abonnentinnen und Abonnenten.
In etlichen Publikationen stellt die bpb insbesondere den historischen Kontext der Ukraine aber auch Russlands bzw. der ehemaligen Sowjetunion dar. Hier einige Beispiele, mehr finden Sie bei uns im Online-Shop und im Themenkomplex Mittel- und Osteuropa des Shops:
4. Begleitende Veranstaltungen
Auf der vierten Ebene realisiert die bpb mehrere begleitende Veranstaltungen. Im Rahmen der Politikstunde sprach Politikstunden-Moderator Daniel Kraft am 15.02.2022 mit Ukraine-Experte Andreas Umland live aus Kiew, der nochmal Hintergründe zur Russland-Krise gab. Mit Osteuropaexperte Hans-Henning Schröder wurde über die Motive und Hintergründe Putins und der russischen Eliten gesprochen. In der 54. Politikstunde gab Professor Timm Beichelt einen kurzen Einblick in das politische System der Ukraine. Anna Veronika Wendland skizziert am 30.03.2022 einen historischen Abriss der Geschichte der Ukraine und versucht aufzuzeigen, wie es zur aktuellen Eskalation in dem Land kommen konnte.
In der Fortsetzung der virtuellen Bahnreise „Go East 3“ traf
bpb-Osteuropa-Referentin Kateryna Stetsevych am 21.02.2022 in Czernowitz Lilija Shutiak, in Ivano-Frankivsk Juri Andruchowytsch sowie Chrytsyna Nazarkewytsch in Lviv. Auf der weiteren
Strecke von Lemberg nach Kiew gab es Gespräch mit Paul Ronzheimer, Yevgenia Belorusets und Adrij Kurkow. In Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Literaturhauses organisierte die bpb am
14.03.2022 zudem einen ganzen Abend zur „Ukraine
im Krieg“. In den Themenblöcken „Einordnen“, „Schreiben“ und „Handeln“ sprachen u.a. Karl Schlögel, Tanja Maljartschuk, Sasha Filipenke und Katja Petrowskaja.
Des Weiteren lag der erste Themenschwerpunkt der langen Lesenacht im Rahmen der Leipziger Buchmesse am 17.03.2022 auf der Ukraine. Hier haben sowohl der Preisträger zur Europäischen Verständigung
Karl-Markus Gauß als auch Dmitrij Kapitelman und Tanja Maljartschuk aus ihren Büchern vorgelesen: https://www.bpb.de/leipzigstreamt2022/.
Die Angebote der bpb zum Krieg gegen die Ukraine werden fortlaufend erweitert. Für weitere kommende Angebote halten Sie sich auf unsere Website, sowie unseren YouTube-, Instagram-, Twitter- und Facebook-Kanälen auf dem Laufenden.
Interessierte können in den neuen Newsletter der bpb aufgenommen werden, der über aktuelle Hintergründe, Termine und Artikel zur Ukraine und Mittel- und Osteuropa informiert. Bitte eine Email mit dem Kontakt senden an: kommunikation@bpb.de, Betreff: MOE-Newsletter.
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Autor: Bundeszentrale für politische Bildung - 24.03.2022
23.06.2022
Bilder und Texte vom Krieg // Intellektuelle aus der Ukraine berichten // Fotoserie der bpb gestartet // Online unter www.bpb.de/das-gesamte-bild
(Berlin/pm) - Der Krieg in der Ostukraine nahm im Frühjahr 2014 seinen Anfang mit der gewaltsamen Besetzung von Regierungsgebäuden in den Gebieten Luhansk und Donezk durch bewaffnete prorussische Gruppen und russische Soldaten ohne Abzeichen sowie der Erstürmung der Parlamentsgebäude der Autonomen Republik Krim in Simferopol durch eine Spezialeinheit der russischen Marinebasis in Sewastopol. Doch an die Geschichten und Bilder vom Krieg im Osten, der zwischen 2014 und dem 24. Februar 2022 ca. 15.000 Menschen das Leben kostete, gewöhnte man sich in Europa schnell. Der Krieg war viel zu weit weg. Seine Bilder schnell verblasst.
Am 24. Februar 2022 weitete Russland den Krieg auf das gesamte Land aus. Seit über 100 Tagen werden Städte, Ackerflächen, Naturschutzgebiete, Schulen, Kultureinrichtungen bombardiert, Wälder, Felder, Häuser und Gewässer vermint. Russische Truppen begehen Kriegsverbrechen, die die Welt erschüttern. Tägliche Berichterstattung vom Krieg gegen die Ukraine bestimmt seitdem alle Nachrichtenkanäle.
Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zeigt nun in loser Folge die Serie „Das gesamte Bild“, in der Ukrainerinnen und Ukrainer aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen vom Kriegsgeschehen, vom Leben unter extremen Bedingungen, vom Sterben und Kämpfen, von der Flucht und der gelebten Solidarität in Bildern und Texten berichten.
Sie zeigen Bilder und schildern Eindrücke, die in der täglichen Kriegsberichterstattung oft nicht vorkommen. So vermitteln sie eindrucksvoll, was Kriegsfotografie und -berichterstattung oft übersieht, zeigen Details des Grauens und äußern persönliche Gedanken zu den aktuellen Entwicklungen. Den Auftakt macht der Kyjiwer Filmemacher und Schriftsteller Oleksij Radynskyj, seine These: „Putin spricht einer Nation das Recht auf ihre Existenz ab.“ Weitere Mitwirkendende sind u.a. die Drehbuchautorin und Journalistin Luba Jakymchuk, der Schriftsteller und Psychiater Borys Chersonskyj sowie die Kunstkritikerin Kateryna Iakovlenko.
Ziel des Projektes ist es, so die bpb-Projektleiterin Kateryna Stetsevych, einen Blick hinter die Kulissen des Kriegs zu werfen: „Wir wollen die verschiedenen Ansichten und Positionen zeigen, um so der Bevölkerung in Deutschland ein tiefergehendes Bild vom Krieg und seinen Folgen für die Ukraine zu vermitteln.“ Die Leiterin der neu geschaffenen „Projektgruppe Mittel- und Osteuropa“ in der bpb hofft weiter, dass diese Bilder nicht so schnell vergessen werden, wie die von 2014. Die Texte wurden aus dem Ukrainischen und Englischen ins Deutsche übersetzt und sind abrufbar unter: www.bpb.de/das-gesamte-bild