14.11.2023
(Berlin/bd) - Am 25. November um 18 Uhr setzt die Berliner Domkantorei einen Leucht- und Höhepunkt inmitten der dunklen Jahreszeit. Gemeinsam mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt bringt der Oratorienchor „Ein deutsches Requiem“ und das „Schicksalslied“ von Johannes Brahms (1833-1897) im Berliner Dom zum Klingen.
Das Requiem zählt zu den großen Meilensteinen der Musikgeschichte. Am Karfreitag 1868 im Bremer Dom erstmals zur Aufführung gebracht, wurde das Werk für Sopran- und Bariton-Solo, Chor und Orchester zu einem ungeahnten Erfolg. Für das wenig später entstandene „Schicksalslied“ vertonte Brahms das berühmte, gleichnamige Gedicht aus Friedrich Hölderlins Roman „Hyperion“.
Zentral für beide Werke sind die Themen Leid, Trauer, Einsamkeit und Tod. Vor allem jedoch ging es Johannes Brahms um die Möglichkeit der Erlösung. So hat der Komponist sein Requiem auch nicht als Trauermusik für Verstorbene angelegt, sondern als Trost für die Lebenden. Dieser Hoffnungsstrahl wird am 25. November aus dem Berliner Dom heraus leuchten.
25. November
2023, 18 – 19.30 Uhr, Berliner Dom
Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem op. 45 und Schicksalslied op. 54
Solistin und Solist: Alyona Guz, Sopran und Ansgar Theis, Bariton
Orchester: Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt/Oder
Chor: Oratorienchor der Berliner Domkantorei
Leitung: Domkantor Adrian Büttemeier
Tickets: 10,- bis 42,- Euro, (hier)
UNSER TIPP:
Brahms - Ein deutsches Requiem
Schicksalslied op. 54
Mitwirkende:
Alyona Guz, Sopran . Ansgar Theis, Bass
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt/Oder
Oratorienchor der Berliner Domkantorei
Domkantor Adrian Büttemeier, Leitung
SAMSTAG, 25. November 2023 - 18 Uhr
Zu den Mitwirkenden:
Alyona Guz wurde im Herzen der Ukraine, in der Region Poltawa, geboren. Sie begann ihre Gesangsstudien im Jahr 2006 und debütierte kurz darauf mit der Rolle der Olga in Alexander Dargomyschskis Oper „Russalka“ am Operntheater der Kotlyarevsky University of Art. 2013 gewann sie den 1. Preis beim Ivan Alchevsky International Singing Competition und schloss ihr Studium an der Universität Charkiw ab. 2015 war Alyona Guz Solistin bei der Elena Obrasztsova International Academy of Music in St. Petersburg, im folgenden Jahr sang sie die Tatiana Larina in Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“ am berühmten Mariinsky-Theater. Sie war Preisträgerin beim Internationalen Gesangswettbewerb „Francisco Vinas“ in Barcelona sowie beim 9. Internationalen N.A. Rimsky-Korsakov Wettbewerb für junge Opernsänger in Tichwin, Russland, und erhielt 2020 in Moskau einen Sonderpreis beim 2. Internationalen Wettbewerb „Jose Carreras Grand-Prix“.
Der Bariton Ansgar Theis ist im Opern-, Konzert-, und Liedfach als Solist im In- und Ausland tätig. Er arbeitet als Solist mit Orchestern wie dem Münchner Rundfunkorchester, Concerto München, dem Ensemble Musikfabrik (Köln) und dem Concertgebouw Kammerorchester (Amsterdam) zusammen, aber auch mit Ensembles wie dem SWR Vokalensemble, dem Rundfunkchor Berlin und Vokalensembles wie den Singphonikern und dem Vokalzirkel. Ansgar Theis war Stipendiat des Deutschen Bühnenvereins, des Vereins Yehudi Menuhin Live Music Now München, des Richard Wagner Verbandes München und der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk und ist Preisträger des Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2022. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München und der Theater-akademie August Everding bei Lars Woldt und Andreas Schmidt.
Seit Juli 2022 ist Adrian Büttemeier Domkantor und Leiter der Berliner Domkantorei. Er studierte Kirchenmusik und das Hauptfach Dirigieren mit Schwerpunkt Chorleitung bei Anne
Kohler an der Hochschule für Musik Detmold. Als Austauschstudent besuchte er für zwei Semester die Chorleitungsklasse von Fredrik Malmberg an der Königlichen Musikhochschule Stockholm. Im April
2023 schloss er das Aufbaustudium Konzertexamen Chorleitung bei Georg Grün in Saarbrücken mit Auszeichnung ab. Er nahm an Meisterkursen bei Simon Halsey, Stefan Parkman und Denis Rouger teil. In
diesem Rahmen arbeitete er mit dem WDR Rundfunkchor, dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Philharmonischen Chor Berlin. Er war Stipendiat im Forum Dirigieren des Deutschen Musikrates und
wurde parallel durch
das Deutschlandstipendium der Stiftung Studienfonds OWL gefördert.
Als überkonfessioneller Chor ist die Berliner Domkantorei im Herzen der Hauptstadt am Berliner Dom angesiedelt. Schwerpunkt der Chorarbeit ist die Aufführung von großen
Oratorien, Passionen und Kantaten vom Barock bis zur Moderne sowie die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten im Berliner Dom. Die Kantorei wurde 1961 nach dem Bau der Berliner Mauer von
Herbert Hildebrandt gegründet. Den Grundstock bildeten die im Ostteil der Stadt verbliebenen Sängerinnen und Sänger der Versöhnungskantorei und weitere, durch die Mauer ebenfalls heimatlos
gewordene Chorsänger. Bis zur Wiedereinweihung des im Krieg zerstörten Doms im Jahr 1993 sang die Domkantorei in verschiedenen Kirchen Berlins.
Ab 2005 leitete Tobias Brommann die Domkantorei, seit Juli 2022 ist sein Nachfolger Adrian Büttemeier Leiter der Kantorei. Heute hat sie rund 150 Mitglieder und ist unterteilt in ver-schiedene
Teilchöre. Konzertreisen führten die Domkantorei nach Israel, Litauen, Schweden und in weitere europäische Länder.
Die Geschichte des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF) reicht bis ins Jahr 1842 zurück. Nach der Einheit Deutschlands etablierte es
sich als ein weit über die Grenzen Brandenburgs und Deutschlands hinauswirkendes Sinfonieorchester. Dies spiegelt sich in den zahlreichen Gastspielen wider, die dieses Orchester quer durch
Deutschland, in zahlreiche Länder Europas und wiederholt nach Japan führten. Das von GMD Jörg-Peter Weigle und Intendant Roland Ott geleitete BSOF ist das größte Sinfonieorchester Brandenburgs,
dessen einziges A-Orchester und gehört zu den wichtigsten Stützen des Musiklebens in Brandenburg. Mit seinen Konzerten in der Philharmonie und im Dom ist das BSOF aber auch regelmäßig in Berlin
zu erleben. Dutzende, teils ausgezeichnete CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit dem Deutschlandfunk und dem rbb unterstreichen die Qualität dieses Orchesters. Stars der Klassik-Szene sind
immer wieder Gast des BSOF, das mit Sabine Meyer, Simone Kermes, Sharon Kam, Ivo Pogorelich, Shlomo Mintz, Daniel Hope, Mstisław Rostropowitsch, Katharine Mehrling, Martin Helmchen und der
mehrfach ausgezeichneten Schauspielerin Martina Gedeck zusammenarbeiten durfte. In der Saison 2023/24 konzertieren unter anderem Orli Shaham, Claudia Stein, Alban Gerhardt, Claire Huangci, Markus
Stenz, Steven Sloane und Jamal Aliyev beim BSOF. Als „Artist in Residence“ hat das BSOF in dieser Saison den Hornisten Radek Baborák zu Gast, der unter anderem mit dem Grammy ausgezeichnet wurde.
Außerdem präsentiert das BSOF aktuell ein Programm mit einer musikalischen Bandbreite, die vom großen klassischen und romantischen Repertoire über Werke der Moderne, eine »Hollywood-Sinfonie« bis
zu zeitgenössischen Kompositionen und Uraufführungen reicht.