Gelingende Kommunikation, gelingende Beziehung?!

Koblenzer Familienbildungsstätte bietet Kurse für Paare

In den Kursen geht es darum, den anderen besser kennenzulernen. Foto: © Yohanes Vianey Lein auf pfarrbriefservice
In den Kursen geht es darum, den anderen besser kennenzulernen. Foto: © Yohanes Vianey Lein auf pfarrbriefservice

Die Möglichkeit, gelingende Kommunikation zu trainieren, bietet die FBS Koblenz in verschiedenen Kursen, die vom Bistum Trier finanziell gefördert werden.

 

15.08.2024

 

Von Julia Fröder

 

(Koblenz/jf) – „Seit Jahren esse ich die untere Brötchenhälfte, weil ich denke, du magst die nicht so gerne. Jetzt sagst du mir nach 20 Jahren, dass du lieber die untere Hälfte isst?“ – gelingende Kommunikation ist der Schlüssel für eine gute Partnerschaft. Eine Möglichkeit, diese zu trainieren, bieten unterschiedliche Kurse bei der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) Koblenz, die von Studierenden bis zu hochbetagten Paaren, von LKW-Fahrern, Politikern bis hin zu Angestellten und Akademikerinnen besucht werden, berichtet Felicitas Flöthner. Die Leiterin der FBS Koblenz ist seit fast zwei Jahrzehnten Trainerin für Kommunikationsprogramme. 

In den Kursen gehe es darum, den anderen besser kennenzulernen, „denn ein Paar-Sein bedeutet nicht, gleich-sein“, betont Flöthner. Die Gesprächszeit, in der sich Paare ernsthaft austauschen, wo es zum Beispiel nicht um die Organisation des Haushalts gehe, sei geringer als man allgemein annimmt. „Daher ist es wichtig, sich im Alltag immer wieder Zeit für den anderen zu nehmen.“ Den Anfang könne der gemeinsame Besuch einer der Programme der FBS Koblenz sein, die in Kooperation mit der FBS Mayen angeboten werden. Angeboten werden zum Beispiel ein partnerschaftliches Lernprogramm (EPL) und Konstruktive Ehe und Kommunikation (KEK). Flöthner ist überzeugt von den Kursen, die seit 15 Jahren im Portfolio der FBS sind und stetig wissenschaftlich evaluiert werden. Eine gelingende Kommunikation sei der Schlüssel für eine gelingende Beziehung, „denn dadurch ist es möglich, strukturiert gemeinsam faire Lösungswege für Probleme zu finden.“ 

 

Bei EPL und KEK stehen Kommunikationsfähigkeiten im Mittelpunkt: „EPL ist eher für Paare konzipiert, die noch nicht so lange zusammen sind, etwa drei bis vier Jahre.“ Das Programm könne auch als Ehevorbereitungskurs vor der kirchlichen Trauung angerechnet werden. Bei EPL gehe es darum herauszufinden, wie das Gegenüber Begriffe wie Freundschaft, Treue und Liebe verstehe, und die Teilnehmenden lernen, schwierige Themen anzusprechen. Dabei spiele das Alter der Personen, das Geschlecht, die Konfession oder der Familienstand keine Rolle – wie bei allen genannten Kursen. Es gebe nur die Bedingung, dass beide am Programm teilnehmen. „Bei KEK geht es um Paare, die schon lange zusammen sind, wo sich Muster eingeschliffen haben, wie das Brötchen-Beispiel.“ Dabei nehmen die Paare auch zurückliegende Jahre ihrer Beziehung in den Blick. 

 

Maximal vier Paare kommen zu den Terminen zusammen, die von zwei Trainern begleitet werden. In eigenen Räumen können sie über ihre Themen sprechen, „ohne, dass der Trainer inhaltlich eingreift“, schiebt Flöthner ein, „sondern wir schauen, dass Kommunikationsregeln berücksichtigt werden. Diese seien den meisten zwar bekannt, doch sie in vielleicht hitzigen Situationen anzuwenden – „das muss eingeübt werden“, weiß Flöthner. 

 

Förderung durch Bistum Trier 

„Das Bistum ist von der Wirksamkeit dieser Programme überzeugt, daher ist es selbstverständlich diese Angebote auch finanziell zu fördern“, erklärt Anke Jakobs-Rohles, vom Team Erwachsenen- und Familienbildung im Bischöflichen Generalvikariat. Daher ist es möglich, dass die Trainings, obwohl sehr intensiv betreut, zu familienfreundlichen Preisen angeboten werden können. „‘Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Sie hört niemals auf‘, schreibt der Apostel Paulus. Aber es gibt durchaus auch Schattenseiten in einer Beziehung. Gerade dann ist es wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, so Jakobs-Rohles. Dies ermöglichten die Kommunikationskurse. „Ein Kernauftrag der Kirche ist es, Beziehungen zum Gelingen zu verhelfen“, fügt Paul-Quirin Heck hinzu. Er ist Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Mittelmosel und diözesane Ansprechperson für KEK und EPL. „Eine höhere Haltbarkeit von Partnerschaften, die einen Kurs besucht haben, ist wissenschaftlich nachgewiesen“, sagt Heck – ein schlagkräftiges Argument, einen der Kurse zu belegen. 

 

Der nächste KEK-Kurs findet in Koblenz am 21. und 29. September statt; der nächste EPL-Kurs findet in Koblenz am 16. und 17. November statt. 

 

Weitere Informationen zu beiden Kursen, die sich meist über ein oder zwei Wochenenden erstrecken, und weiteren Angeboten der Katholischen Familienbildungsstätte Koblenz gibt es auf www.fbs-koblenz.de, telefonisch unter Tel.: 0261-35679 sowie auf dem Instagram-Account.