Fünf Initiativen als Beispiele benennt das Bistum Trier in seinem Reflexionsbericht zur Weltsynode, der jetzt veröffentlicht wurde.
24.05.2024
Von Judith Rupp
(Trier/Bonn/bt) – “Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“: Unter diesem Leitwort läuft ein seit 2021 andauernder Beratungsprozess in der katholischen Kirche weltweit. Immer wieder bittet Papst Franziskus die Verantwortlichen in den Bistümern, sich mit ihren Erfahrungen und Hinweisen einzubringen. So konnten im Zugehen auf die nächste Vollversammlung der Weltsynode im Herbst 2024 die Bistümer einen „Vertiefungs- und Reflexionsbericht“ an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz einreichen.
Fünf Initiativen als Beispiele
„Für uns im Bistum Trier konnten wir die Fragen nach den Gremien der Mitberatung und -entscheidung und einer synodalen Arbeitsweise sehr gut mit ganz konkreten Beispielen darstellen“, sagt Generalvikar Ulrich von Plettenberg, der gemeinsam mit Mechthild Schabo, Leiterin des Bereichs Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Trier, den Bericht verantwortet hat. Als Beispiele für eine „synodale Kirche der Sendung“ und „Modelle einer missionarischen Pastoral, die an die Ränder geht“ beschreibt der Bericht fünf Initiativen: das Projekt „Rosenkränzchen“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die Erfahrungen aus den „Lebenswirklichkeiten“, einem Exposure-Programm gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband Trier, die Angebote der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken, die strategische Engagemententwicklung im Bistum und ein missionarisches Projekt in der Pfarrei Kaisersesch Heilige Maria. Der sehr praxisorientierte Bericht aus dem Bistum Trier ist hier https://www.bistum-trier.de/glaube-und-seelsorge/kirche-veraendern/bischofssynode-synodale-kirche/index.html zu finden.
„Die Befassung mit dem Auftrag und in der Folge unser Hinschauen ins Bistum hat gezeigt, wie viel bei uns schon wächst an neuen Formen der Beteiligung“ beschreibt Schabo ihre Wahrnehmung. „Wir sehen anhand der Praxisbeispiele, die die jeweiligen Verantwortlichen in dem Bericht selbst schildern, weitere Erfolge unserer lokalen, diakonisch-missionarischen Kirchenentwicklung im Bistum Trier.“ Von Plettenberg und Schabo betonten, diese Reflexion habe richtiggehend Freude gemacht, nicht zuletzt deshalb, weil der Arbeitsauftrag selbst dazu geführt habe, Initiativen sichtbar zu machen und Akteure miteinander zu vernetzen. Schabo und von Plettenberg hatten den Bericht unter anderem sowohl im Diözesan-Pastoralrat wie auch im Priesterrat vorgestellt und beraten.
Beteiligung und Vernetzung stärken
„Im Grunde genommen stecken wir durch unsere Diözesansynode 2013 bis 2016 als Bistum mitten drin und ganz konkret in dem Prozess auf dem Weg zu einer synodaleren Kirche“, hält der Generalvikar fest. In den seit 2022 errichteten Pastoralen Räumen etablieren sich Synodalversammlungen, die eine Beteiligung und Vernetzung möglichst vieler Orte von Kirche ermöglichen sollen. „Neue Wege sind zu unterstützen, um Menschen mit der Botschaft des Evangeliums lebensnah und relevant in Kontakt zu bringen. Von Seiten der bischöflichen Verwaltung wollen wir lokale Innovationsprozesse begleiten und interessierte Akteure vernetzen. Wir bauen daher gerade ein Team ‚Innovative Pastoral und pastorale Projekte‘ im Bereich Seelsorge und Kirchenentwicklung auf“, berichtet Schabo.
Zudem wird am 1. Juni die Ordnung für den neu zu gründenden Diözesanrat veröffentlicht. Dieses Gremium auf Bistumsebene soll eine möglichst große Bandbreite an Interessen und Milieus in den grundlegenden und strategischen Beratungs- und Entscheidungsprozessen bezüglich des kirchlichen Lebens und Handelns im Bistum gewährleisten, direkter Gesprächspartner des Bischofs sein und ihn in seinem Leitungsamt unterstützen. Der Rat soll sich im Spätherbst konstituieren.