„Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ - Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe starten Sommeraktion – Klimakrise verstärkt weltweit Krisen – Weniger Geld für humanitäre Hilfe verfügbar
29.05.2024
(Freiburg/Berlin/dw/cari) Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sind über die immer häufiger auftretenden humanitären Krisen infolge von Extremwetterereignissen zutiefst besorgt. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren am Horn von Afrika eine gravierende Dürre gesehen, jetzt erleben wir sintflutartige Regenfälle mit Überschwemmungen, die beispielsweise in Kenia über die Zerstörung von Lebensgrundlagen der Menschen hinausgehen. Der Ausbruch der Cholera bringt zusätzlich beträchtliche Gesundheitsgefahren mit sich“, erläutert Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Etwa 28 Millionen Menschen in Ostafrika führen seit Jahren einen Überlebenskampf, der ihnen keine Zeit lässt, um Atem zu holen. Den Menschen droht die Kraft auszugehen.“
Mit ihrer diesjährigen Sommeraktion „Die größte Katastrophe ist das Vergessen“ machen die beiden Hilfswerke auf die besonders prekäre humanitäre Situation in Ostafrika aufmerksam. Eine durch den Klimawandel bedingte Entwicklung, die Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe jedoch auch in anderen Ländern mit großer Sorge beobachten. Jüngste Regenfälle und Überschwemmungen in Afghanistan, Bangladesch oder Brasilien mit vielen Toten stehen exemplarisch dafür. Die Länder sind bereits seit Jahren außerordentlichen Belastungen durch Naturkatastrophen ausgesetzt. „Die Länder und ihre Gesellschaften werden immer häufiger mit multiplen Krisen in immer schnellerer Abfolge konfrontiert. Ursächlich ist auch die sich verschärfende Klimakrise, die bereits auf allen Kontinenten spürbar ist. Das alles macht humanitäre Hilfe, auch Maßnahmen der Klimaanpassung, einerseits wichtiger, andererseits aber aufwändiger und schwieriger“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Die humanitäre Hilfe steht riesigen Herausforderungen gegenüber. Kürzungen engen die finanziellen Spielräume für angemessene humanitäre Hilfe zunehmend ein, kritisieren Oliver Müller und Martin Keßler. So gehen die von internationalen Geldgebern zur Verfügung gestellten Mittel für humanitäre Hilfe kontinuierlich zurück. 2023 seien lediglich 38 Prozent – umgerechnet rund 20 Milliarden Euro - von den benötigten 52,3 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Ein Jahr zuvor kamen immerhin noch 50 Prozent der benötigten Mittel zusammen. Die Leitungen beider Hilfsorganisationen appellieren daher an die Verantwortlichen in der Politik, die Gelder für humanitäre Hilfe nicht weiter zu reduzieren. „Um weiterhin umfassend die notwendige Hilfe leisten zu können, ist mehr Geld von Nöten, das ist jetzt schon absehbar“, fasst Oliver Müller von Caritas international zusammen.
Aus diesem Grund lenkt die Sommeraktion den Blick der Öffentlichkeit auf die dramatische Situation der Menschen in Ostafrika. „Diese Krise geht angesichts der aktuellen Großkrisen in Europa und im Nahen Osten schnell unter. Das darf nicht sein“, unterstreicht Martin Keßler von der Diakonie Katastrophenhilfe. Beide Hilfsorganisationen rufen mit ihrer Aktion zu Spenden und Solidarität auf.
Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe bitten um Spenden:
Caritas international, Freiburg
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: CX00919 Hilfe für vergessene Katastrophen Online unter: www.caritas-international.de
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Hungerhilfe weltweit
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/