Der in Frankfurt lehrende Mediävist Pierre Monnet hat für sein Buch »Charles IV. Un
empereur en en europe«, erschienen bei Fayard, nach dem Prix Gobert der Académie Française für das beste geschichtswissenschaftliche Buch des Jahres nun auch den Buchpreis ›Prix du livre
d'histoire de l'Europe‹ erhalten. Die deutsche Übersetzung, aus dem Französischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer, ist am 31 März 2021 nun auch bei wbg Theiss unter dem Titel »Karl
IV. Der europäische Kaiser« erschienen.
Verliehen wurde der Preis von dem französischen Historikerverband ›L’ Association des Historiens‹ unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments und der Vertretung der Europäischen
Kommission in Frankreich. Der 2010 vom Historikerverband ins Leben gerufene Preis wird jährlich von einer Jury aus Historikern und europäischen Persönlichkeiten aus mehr als 10 EU-Ländern
vergeben. Ausgezeichnet wird das wissenschaftliche, einem allgemeinen Publikum zugängliche Geschichtswerk, das den besten Beitrag zur Kenntnis und zum Verständnis der Geschichte der Völker und
der Zivilisation Europas geleistet hat: Pierre Monnet lauréat du Prix du livre d’histoire de l’Europe 2021 | lhistoire.fr. Der Buchpreis ›Prix du livre d'histoire de l'Europe‹ soll ein besseres
Verständnis für das heutige Europa fördern und den Bürgern der Europäischen Union helfen, sich besser kennenzulernen und sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit bewusst zu werden.
Die moderne Biografie »Karl IV. Der europäische Kaiser« von Pierre Monnet fasst erstmalig den Ausnahmeherrscher aus europäischer Sicht ins Auge – elegant geschrieben und fundiert
recherchiert.
Karl IV. (1316-1378) war in jeder Hinsicht ein ungewöhnlicher Herrscher des Spätmittelalters und galt vielen als früher Europäer. Nicht nur, dass er als sehr intelligent und hochgebildet galt –
auch war er ein ehrgeiziger Herrscher, geschickter Diplomat und Kunstmäzen, der viele Kronen getragen hat. Er war König von Böhmen und Italien, römisch-deutscher König und später
Kaiser.
Sein Zeitalter war geprägt von Pest, 100-jährigem Krieg und dem Abendländischen Schisma, der zeitweiligen Spaltung der Kirche. Vor diesem Hintergrund wirken der Lebenslauf Karl IV, seine lange
Herrschaft und die Spuren, die er in Europa hinterließ, umso beeindruckender. Er schrieb nicht nur die einzige Autobiographie eines mittelalterlichen Herrschers und gründete die Karls-Universität
in Prag. Auch wurde mit der 1356 veröffentlichten ›Goldenen Bulle‹ unter seiner Herrschaft erstmalig der Wahl des Kaisers eine Rechtsgrundlage gegeben, womit er und seine Zeitgenossen auf die
Wirrungen ihres Zeitalters reagierten. Als einzige mittelalterliche „Verfassung“ behielt die ›Goldenen Bulle‹ bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Gültigkeit und prägt das politische Denken
Europas bis heute.
Pierre Monnet (*1963) ist Mediävist und Professor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. Seit 2011 ist er zudem Leiter des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA/SHS), angesiedelt an der Goethe-Universität Frankfurt.
Pierre Monnet
Karl IV.
Der europäische Kaiser
Aus dem Französischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer
wbg Theiss
416 Seiten
ET: 31. März 2021
Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-8062-4271-3
38,00 €
Das europäische Geschichtsbuch des Jahres 2021
Ehrgeiziger Herrscher, geschickter Diplomat und Kunstmäzen: Karl IV.
Er hat viele Kronen getragen: König von Böhmen und Italien, römisch-deutscher König und später Kaiser. Er galt als sehr intelligent, hochgebildet und beherrschte fünf Sprachen. Karl IV. (1316-1378) war in jeder Hinsicht ein ungewöhnlicher Herrscher des Spätmittelalters und gilt vielen als früher Europäer.
Der Mediävist Pierre Monnet legt die erste moderne Biografie seit über 30 Jahren vor - elegant geschrieben und fundiert recherchiert:
Das 14. Jahrhundert war geprägt von Pest, 100-jährigem Krieg und dem Abendländischen Schisma, der zeitweiligen Spaltung der Kirche. Vor diesem Hintergrund wirken der Lebenslauf Karl IV, seine lange Herrschaft und die Spuren, die er in Europa hinterließ, umso beeindruckender. Er schrieb nicht nur die einzige Autobiographie eines mittelalterlichen Herrschers und gründete die Karls-Universität in Prag. Die von ihm 1356 veröffentlichte Goldene Bulle behielt als einzige mittelalterliche „Verfassung“ bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Gültigkeit und prägte das politische Denken Europas.
Pierre Monnet zeigt in dieser spannenden Biografie die Wechselwirkung zwischen einem einflussreichen Herrscher und der Zeit, in der er lebte.
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Autor: wbg Theiss; zusammengestellt von Gert Holle - 30.07.2021